Fritz-Pärsch-Gedächtnisschwimmen
04.07.2004 in Neuwied
Letzter Test vor den Rheinlandmeisterschaften. In diesem Jahr bietet sich den Schwimmern eine besondere Situation. Nur eine Woche nach dem Fritz-Pärsch-Gedächtnisschwimmen richtet der Neuwieder Schwimmverein 09 im selben Becken die diesjährigen Rheinland-Meisterschaften aus. Das ist bei den Schwimmern auf geteiltes Echo gestoßen. Während ein Teil den Wettkampf als Vorbereitung nutz, wollten sich andere das Becken keine zwei Wochen hintereinander antun. Von den elf Teilnehmern des SC Selters an den Rheinland-Meisterschaften nutzen immerhin acht die Möglichkeit das Becken vorab zu testen.
Insgesamt reiste der SC Selters mit 19 Aktiven an. Und diese zeigten sich richtig gut in Form. Bei ihren 65 Starts konnten sie 56 mal das Becken mit Bestzeit verlassen.
Das Wetter präsentierte sich dieses Jahr wieder „normal“. Während man die letzten beiden Jahre immer mit extrem guten Wetter den Wettkampftag verbrachte, hatte man dieses Jahr wieder das für Neuwied gewohnt wechselhafte Wetter. Aber man hatte doch noch ein wenig Glück. Während es bei den 100 Freistil erst leicht zu tröpfeln begann, bekamen die 200 Lagen Schwimmer in den letzten vier Läufen des Tages die geballte Kraft des Regens ab. Aber die Schwimmer werden ja eh nass beim Schwimmen. Deswegen hat es wohl mehr die Kampfrichter und die verblieben Betreuer gestört. Diese drängelten sich unter den wenigen am Beckenrand aufgestellten Pavillons.
Neben den vielen Bestzeiten konnten die Selteraner auch noch einiges an Medaillen und Extrawertungen erringen. Ingesamt konnte 17 mal Gold, zwölfmal Silber und achtmal Bronze erschwommen werden. Dazu kamen noch zwei mal eine Auszeichnung für die Punktbeste Leistung im Jahrgang. Diese wurde mit einer neuen Schwedenbrille prämiert. Diese gingen an Svenja Schmidt die im Jahrgang 1991 mit 481 Punkten über 50 m Rücken vorne lag und an Sven Margraf (Jg 1978) der in der Wertung 1986 und älter mit 526 Punkten über 50 Brust siegte. Diese beiden Leistungen waren aber nicht nur die besten Leistungen im Jahrgang, sondern gleichzeitig auch die Punktbeste weibliche bzw. männliche Leistung der gesamten Veranstaltung.
Dazu kommen noch zwei gute zweite Plätze der SG Westerwald, in der der SC Selters Mitglied ist, in den Gesamtwertungen. Im Medaillenspiegel belegte man hinter dem 1. Koblenzer Schwimmverein 03 den zweiten Platz. Dieses Spiegelte sich auch in der Wertung um Fritz-Pärsch-Gedächtnispreis wieder, welcher mit 50 € für die Siegermannschaft ausgelobt wurde. Zitat Frank Nispel (Trainer KSV03): „Wir haben auch alles gemeldet was laufen kann“. Hier hätte man mit nur 4-5 starken Aktiven mehr diese Wertung zu unseren Gunsten wenden können. Aber nächstes Jahr ist ja auch noch ein Jahr.
Einen weiteren zweiten Platz konnte die SG Westerwald in der 12×50 m Freistil mixed Staffel erringen. Hier musste man sich mit ca. 8 Sekunden Rückstand dem Idarer TV geschlagen geben. Das sah man aber nicht ganz so tragisch, da es sich hier hauptsächlich um eine Fun-Staffel handelte. Herausheben muss man noch die 50 m Freistilzeit von Svenja Schmidt in der Staffel. Mit 31,8 Sekunden erreichte sie eine enorm Starke Zeit, mit der sie sogar einige männliche Mitstreiter hinter sich lies.
Ihren ersten Wettkampf auf der langen 50 m Bahn absolvierten Lena Bannas (Jg 93) und Jennifer Huf (92). Zwar konnten sie in ihrer Starken Konkurrenz keine vorderen Platzierungen erringen, aber doch für sie gute Zeiten erschwimmen. Fabian Herold (91) kam angekündigt etwas später. Er musste am morgen noch in die Kirche. Allerdings kam er dann doch etwas zu spät und verpasste seinen Start über 200 Brust. Dafür legte er dann über 50 und 100 Freistil zwei ernorme Bestzeiten nach, welches über 50 Freistil dann auch noch mit einem dritten Platz prämiert wurde. Sascha Kaap (94)startete auch zum ersten Mal auf der langen Bahn. Er startete nur über 50 Brust und schwamm hier auf einen dritten Platz. Mike Leclerc (89) startet nächste Woche bei den Rheinland-Meisterschaften. Er zeigte sich gut in Form. Fünf Bestzeiten, zwei zweite und zwei dritte Plätze waren das Ergebnis dieses Tages bei ihm. Ganz zufrieden war er aber nicht. Zeigten die neuen Bestzeiten bei ihm, dass er bei den Rheinland hätte über weitere Strecken starten können. Sven Margraf (78) war ein wenig von seinen Leistungen überrascht. Er hatte mit deutlich langsameren Zeiten gerechnet. Neben zwei ersten Plätzen holte er bei seinen beiden Starts jeweils über 500 Punkte. Dirk Paffenholz (94) war heute unser statistisch bester Schwimmer. Fünf Starts, fünfmal Gold. Dazu noch drei Bestzeiten. Was soll man mehr sagen. Christian Polter (90) holte dreimal Gold und einmal Silber. Dazu noch drei Bestzeiten. Nicole Schäfer schaffte es neben 2 Bestzeiten eine Bronzemedaille zu gewinnen. Eine weitere Silbermedaille wäre für Nicole auch noch drin gewesen, und das sogar „kampflos“. Allerdings hat Nicole ihren Start zu den 50 Freistil verschlafen und so wurde nichts daraus. Elisa Schmidt (93) startete auf ihrem erst zweiten Wettkampf. Sie startete auch direkt mit einer klasse Bestzeit über 50 Freistil in den Wettkampf. Leider machte sie dies aber während eines 50 Brust Wettkampfes. So wurde sie dann auch direkt wegen einer falschen Schwimmlage disqualifiziert. Aber so etwas kann schon mal passieren, besonders wenn man noch nicht so viel Wettkampferfahrung hat und nervös ist. Die gute Zeit konnte sie dann beim richtigen 50 Freistil rennen aber noch mal bestätigen. Über 50 Rücken folgte dann auch noch Elisas erste Medaille. Und das auch noch gleich Silber. Ihre große Schwester Svenja Schmidt (91) hatte heute einen extrem schnellen Tag. Sogar ihr Trainer war zum Teil von den Zeiten überrascht. Insbesondere über 50, 100 und 200 Freistil machte sie enorme Sprünge. Sie unterbot dort sogar ihre Bestzeiten auf der sonst schnelleren 25 m Bahn. Eine weitere Bestzeit folgte auf eine ihrer Paradedisziplinen, 100 Rücken. Insgesamt wurde sie dreimal erster, und je einmal zweiter und dritter. Die gute Form lässt auf gute Ergebnisse bei den kommenden Rheinlandmeisterschaften hoffen. Insbesondere auf den Rückenstrecken kann man sich Hoffnungen auf einen Platz auf dem Podium in der offenen Klasse machen. Niklas Spohr (92) hatte mit den schwersten Arbeitstag. Zu Test- und Trainingszwecken wurde er von seinem Trainer zu vier 200 m Strecken gemeldet. Zuvor hatte er noch nie eine Strecke von 200 auf einem Wettkampf absolviert. Aber ein Trainer weis schon warum er seine Kinder meldet. Neben vier sehr guten Bestzeiten, was das Ziel dieses Tages für ihn war, sprangen für Niklas noch zweimal Gold und einmal Silber als Zugabe heraus. Sophia Steinhardt (92) hatte es schwer an diesem Tage. Sie hatte ein anstrengendes Programm mit sechs Starts. Zudem kam große und harte Konkurrenz. So war das Beste, was sie erreichen konnte, ein fünfter Platz über 50 Rücken. Auch für Sophia war es der erste Wettkampf auf der ungewohnten 50m Bahn. Auch Laura Voges (92) musste sich im selben schweren Jahrgang behaupten. Ihr gelang es über 50 Rücken auf den zweiten Platz zu schwimmen. Zudem war wie bei Sophia jeder Start eine neue Bestzeit. Auch Martin Werner (89) kam in seinem Jahrgang nicht über zwei vierte Plätze hinaus. Er schaffte es aber, wie viele andere auch, bei jedem seiner Starts Bestzeit zu schwimmen. Lisa Wieth (93) nur nach Neuwied gekommen um einmal die 200 m Rücken zu testen. Dieses tat sie auch mit eindrucksvoll. Sie wählte zwar nicht das schnellste Tempo, konnte dieses aber bis zum Schluss durchhalten, wo viele andere einbrechen. Dieses wurde dann auch direkt mit einer Goldmedaille belohnt. Ihre kleine Schwester Marie Wieth (96) ist eine der jüngsten Aktiven des SC Selters. Neben ihren insgesamt zweiten Wettkampf war es auch für sie das erste Mal auf der langen Bahn. Neben zwei Bestzeiten holte sie über 50 Rücken Bronze. Christopher Wilk (94) hatte mit den ruhigsten Tag. Zu mehr als 50 Freistil konnte man ihn nicht überreden. Dafür gab er dort aber auch Gas. Eine neue Bestzeit und eine Silbermedaille waren der Lohn. Die meisten Medaillen des Tages sammelte seine große Schwester Jessica Wilk (89). Sechs Starts, sechs Medaillen (einmal Gold, viermal Silber, einmal Bronze) und dazu noch sechs Bestzeiten. Neben den vielen Bestzeiten überraschte sie ihren Trainer auch mit einer für sie ungewohnten besseren Technik als sonst.